
Die „erste und die letzte Meile“ beschreibt den Beginn bzw. das Ende einer individuellen Reise, die hauptsächlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt. In urbanen Gebieten reicht oft ein kurzer Fussmarsch, um die nächste Haltestelle zu erreichen. Doch ausserhalb der Innenstädte sind die Wege deutlich länger und das ist besonders für Pendler und Reisende ein Problem. Es ist also nicht wirklich verwunderlich, dass ca. 2/3 der täglichen Wegstrecken in der Schweiz mit dem eigenen PKW zurückgelegt werden.
Das Auto hilft zwar das „first and last mile – problem“ zu überbrücken, schafft aber zahlreiche, neue Probleme. Zum einen sind Parkplätze an den Haltestellen stark begrenzt, zum anderen hilft jeder nicht gefahrene Kilometer im Kampf gegen den Klimawandel. Von den Stunden, die man vielerorts im Stau verbringt, wollen wir erst gar nicht sprechen. Wie kommt man also in der Schweiz einfach und umweltfreundlich von A nach B? Die Antwort lautet Mikromobilität.
Der Schlüssel zu nachhaltiger Mobilität
Wer den öffentlichen Verkehr nutzen, aber trotzdem flexibel sein will, kommt an der Mikromobilität nicht vorbei. Sie beschreibt jenen Bereich der Mobilität, der sich auf die Überbrückung von Strecken unter 5 Kilometer spezialisiert hat. Ausserdem handelt es sich bei der Mikromobilität immer um, von Personen betriebenen oder elektrisch betriebenen Kleinfahrzeugen mit einer maximalen Geschwindigkeit von 45 km/h.
Gerade in Städten und deren Umland haben sich Fahrrad- und Scootersharing-Unternehmen längst etabliert. Sie prägen das moderne Stadtbild und versprechen einen nahtlosen Übergang von der letzten Haltestelle bis vor die Haustüre. In Kombination mit dem dichten öffentlichen Verkehrsnetzwerk der Schweiz liegen die Vorteile auf der Hand.
Die Vorteile der Mikromobilität
- Mehr Lebensqualität: In den meisten europäischen Städten werden rund 50 % der Gesamtfläche für Strassen und Parkplätze benötigt. Weniger Autos auf den Strassen bedeutet wesentlich mehr Platz für neue Grünflächen und den Ausbau von Velowegen. Das Stadtbild wird so offener, grüner und in Summe lebenswerter. Die Luftverschmutzung reduziert sich genauso wie der ökologische Fussabdruck pro Einwohner:in.
- Effizienterer Umgang mit Ressourcen: Mikromobilität ist eine viel effizientere Art, kurze Strecken zurückzulegen. Ein benzinbetriebenes Auto kann mit einer Kilowattstunde Energie maximal 1,3 Kilometer zurücklegen. Eine Kilowattstunde Energie reicht dagegen für 130 Kilometer mit einem E-Scooter! Damit ist der E-Scooter sogar deutlich effizienter als ein Elektroauto. Mikromobilitätsoptionen bieten also eine enorme Effizienz in Bezug auf den Energieverbrauch und verringern die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
- Weniger Kosten: Laut dem TCS belaufen sich die Kosten pro gefahrenen Kilometer bei einem Mittelklasse-PKW auf 71 Rappen. Im Vergleich dazu liegen die die Mietpreise für die E-Trottinette der führenden Anbieter TIER und Voi bei 39 bzw. 40 Rappen. Hinzu kommt eine Aktivierungsgebühr von CHF 1. Je länger die Fahrt also dauert, desto mehr kippt das Verhältnis zugunsten der E-Scooter. E-Velos sind bei weiteren Strecken sogar noch kosteneffizienter.
- Besser für die lokale Wirtschaft: Studien in mehreren Städten Europas zeigen, dass eine stärkere Nutzung von Mikromobilität auch den lokalen Händlern zugutekommt. Während man mit dem Auto erst einmal einen Parkplatz suchen und dafür auch oft bezahlen muss, kann man mit dem E-Scooter oder Bike schnell anhalten und auch kleinere Läden leichter erreichen.
- Bequemer Transport: Die Kombination aus öffentlichen Verkehrsmitteln und Mikromobilität bietet mindestens genauso viel Flexibilität wie ein eigener PKW und das garantiert ohne Stau und lästiger Parkplatzsuche. Natürlich geht die Tendenz bei Schlechtwetter noch immer zum Auto, aber abseits davon ist Mikromobilität die Antwort auf die Herausforderung der urbanen Mobilität der Zukunft.
3 Mythen der Mikromobilität
Trotz der zahlreichen Vorteile für den alltäglichen Personentransport werden gerade E-Trottinetten in der Öffentlichkeit oft skeptisch gesehen. Damit die Zukunft der urbanen Mobilität nicht von urbanen Mythen ausgebremst wird, wollen wir hier Fakten sprechen lassen.
Mythos 1: E-Trottinette verstopfen Strassen und Gehwege.
Der Mangel an öffentlichen Parkplätzen ist kein E-Trotti-Problem. Öffentliche Bürgersteige werden traditionell als Parkflächen für Zweiräder genutzt, und die Zahl der geparkten Zweiräder nimmt weiter zu. Man stelle sich aber nun vor, dass für jeden E-Trotti ein Auto weniger in der Stadt parken würde. Der Platzgewinn wäre enorm, denn durchschnittlich 95 % aller Autos stehen ungenutzt herum, wobei jedes Auto zehnmal mehr Platz einnimmt als ein E-Trotti.
Mythos 2: Die Produktion von E-Trottinetten ist umweltschädlich.
Zuerst einmal muss festgehalten werden, dass die Produktion von Autos sicherlich weit mehr Ressourcen verbraucht und Emissionen verursacht. Doch ist die Produktion und Nutzung der E-Trottis von grossen Anbietern wie TIER und Voi nicht nur umweltfreundlicher, sondern sogar klimaneutral. Einen grossen Beitrag dafür leisten der Einsatz von austauschbaren Akkus, welche die Lebensdauer von E-Trottinetten deutlich erhöhen und das Nutzen von 100 % Ökostrom im kompletten Herstellungsprozess.
Mythos 3: E-Trottinette ersetzen gar keine Autofahrten.
Die jüngste Studie des Anbieters TIER kam zu dem Ergebnis, dass ca. 17,3 % aller Fahrten mit den E-Trottis eine ursprünglich geplante Autofahrt ersetzen. In Städten wie Berlin liegt der Anteil sogar bei 22 %. Somit ersetzt jede sechste Fahrt bereits eine Autofahrt und dieser Wert wird sich in Zukunft aufgrund des immensen Bevölkerungswachstums in den Städten erhöhen.
E-Trottinette sind eindeutig eine nachhaltige Option im städtischen Verkehrsmix und können zur Dekarbonisierung des städtischen Verkehrs beitragen, indem sie das Auto ersetzen und die öffentlichen Verkehrsnetze ergänzen. Das internationale Verkehrsforum (ITF) geht davon aus, dass Mikromobilität sowie gemeinsam genutzte und aktive Mobilität bis 2050 fast 60 % des städtischen Verkehrs ausmachen müssen, um die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit des Verkehrssystems zu erhöhen. Was es dafür noch braucht? Ein massiver Ausbau der Veloweg-Netzwerke wird in Zukunft genauso notwendig sein wie auch die Bereitstellung eines einfachen und effizienten Ticketsystems. MaaS-Apps wie Whim haben sich genau darauf spezialisiert.
Ganz einfach, besser ans Ziel
Mikromobilität hebt den öffentlichen Nahverkehr auf das nächste Level und hilft dir, die erste und letzte Meile angenehmer, effizienter und umweltschonender zu überbrücken. Damit du das ganze Angebot auch jederzeit optimal nutzen kannst, haben wir mit Whim eine App entwickelt, die alle Strecken und Angebote auf einen Blick zugänglich macht. Hier kannst du deine täglichen Wege perfekt planen und direkt alle notwendigen Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, E-Trottinette und vieles mehr buchen.